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„Compassion“ – ein Praxis- und Unterrichtsprojekt sozialen Lernens am Gnadenthal-Gymnasium in Ingolstadt

„Erst durch das Praktikum ist mir bewusst geworden, dass ich Grund zur Dankbarkeit habe für ein Leben, das frei von Krankheiten ist. Was bisher ganz selbstverständlich für mich war, schätze ich jetzt als ein wichtiges Gut.“ (aus einem Praktikumsbericht)

Leitung

Joachim Kohler Dipl.-Theol. Referent für Schulpastoral (Jo.Kohler@gmx.de),
StR i.K. Wolfram Wagner (Deutsch, katholische Religion)

Das Konzept: „Compassion“ – Mitgefühl

Das Projekt „Compassion“ wurde im Jahr 1992 von der Zentralstelle Bildung der Deutschen Bischofskonferenz als Projekt sozialen Lernens entwickelt. Am Gnadenthal-Gymnasium Ingolstadt wird seit dem Schuljahr 2003/04 für die Schüler der zehnten Klassen das Projekt Compassion erfolgreich durchgeführt. Dabei handelt es sich um ein zweiwöchiges Praktikum sozialen Lernens, das die Jugendlichen in soziale Einrichtungen führt. Dort haben sie die Gelegenheit, Einblicke in das Leben von Menschen zu bekommen, deren Probleme in unserer Gesellschaft oft verdrängt werden. Sie können anderen Menschen helfen und dabei selbst neue Erfahrungen sammeln.

Die Ziele

Die Schülerinnen und Schüler haben die einmalige Chance andere Lebensfelder und -probleme kennen zu lernen, werden zu „aktiver Mitmenschlichkeit“ ermuntert und lernen für andere da zu sein, die es im Leben schwerer haben. Das Projekt bietet so die Möglichkeit, soziale und emotionale Kompetenzen zu erwerben.
Schülerinnen und Schüler spüren, dass der achtsame Umgang mit Menschen auch eine religiöse Dimension hat: In Menschen, die in Not sind begegnen, sie Christus.

Ablauf des Compassion –Projektes

Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen entscheiden sich für eine Praktikumsstelle und bewerben sich selbständig bei der zuständigen Leitung der sozialen Einrichtungen.  Sie arbeiten in der zweit- und drittletzten Schulwoche vor den großen Ferien 14 Tage lang, sieben Stunden pro Tag, in einer sozialen Einrichtung: in Altenheimen, Behindertenwerkstätten, bei der schulischen Sozialarbeit, in Tagesstätten für seelisch und geistig behinderte Menschen, bei der Reittherapie oder bei der Betreuung von Obdachlosen. Das Compasssion-Projekt gehört zum Profil des Gnadenthal-Gymnasiums in Ingolstadt.

Vorbereitung des Praktikums

Das Projekt wird in der Schule vorbereitet und auch nachbesprochen. Zum Beispiel behandelt man in den Wochen zuvor in den Fächern Religion und Deutsch die Themen Behinderung und Sterbehilfe, in Sozialkunde wird über die sozialen Sicherungssysteme der Bundesrepublik gesprochen. Außerdem werden externe Referenten aus sozialen Einrichtungen eingeladen, welche zum einen grundsätzliche Informationen (z.B. Verschwiegenheitspflicht, Kleidung, Erwartungen der sozialen Einrichtungen an Praktikanten, über die Situation von alten Menschen in Senioren- oder Pflegeheimen …)  und zum anderen  Hilfen für den Umgang mit behinderten, alten, demenzkranken Menschen geben. Dafür wurden Kontakte zu Einrichtungen geknüpft, die in diesen Bereichen tätig sind.

Besuch an der Praktikumsstelle

Während des Praktikums werden die Schüler an ihrem Arbeitsplatz von jeweils einem Lehrer der Schule besucht, außerdem bieten die Betreuer in der ersten Woche ein Treffen an, bei dem über Probleme gesprochen werden kann, die sich in den ersten Tagen ergeben haben.

Nachbesprechung und Auswertung

Nach den beiden Wochen treffen sich alle Schüler/innen der Jahrgangsstufe mit den Organisatoren des Projekts, um im großen Kreis sowie in kleineren Gruppen ihre Erfahrungen auszutauschen.

Viele finden besonders beeindruckend, dass man oft für eine einfache Hilfe oder einen freundlichen Gruß ein dankbares, glückliches Lächeln erhält. Ebenso die Integration in den Kreis der Mitarbeiter, die Erfahrung, an einem Arbeitsplatz ernst genommen und gebraucht zu werden, empfinden die Jugendlichen als positiv. Oft stellt sich auch das Bewusstsein ein, dass man für ein Leben, das frei von Krankheit ist, dankbar sein kann. Die Schüler lernen damit als wichtiges Gut zu schätzen, was vielen Menschen selbstverständlich erscheint. Schließlich werden durch das Praktikum Hemmschwellen abgebaut, zum Beispiel beim Umgang mit körperlich oder geistig behinderten Menschen.
Die beiden Wochen können die Persönlichkeit und das Selbstwertgefühl der Jugendlichen stärken. Sie leisten etwas, wenn sie im Krankenhaus zur Frühschicht eingeteilt sind und dementsprechend zeitig aufstehen müssen, oder wenn sie mit Problemen konfrontiert werden, die sie selbst erst einmal verarbeiten müssen. Insgesamt werden die beiden Wochen von den meisten sehr positiv erlebt.

Praktikumsberichtbericht und Zertifikat

Nach dem Praktikum verfassen die Schülerinnen und Schüler aufgrund ihrer Erfahrungen einen detaillierten Praktikumsbericht und erhalten für ihr soziales Engagement ein Zertifikat.

Möchten Sie weitere Informationen, so stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:

Leitung und Ansprechpartner:

Joachim Kohler Dipl.-Theol. Referent für Schulpastoral (Jo.Kohler(at)gmx(dot)de),
StR i.K. Wolfram Wagner (Deutsch, katholische Religion)
Lehrer am Gnadenthal-Gymnasium, Kupferstraße 23, 85049 Ingolstadt

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