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Christlich, offen und mutig

Die Mädchenrealschule Marienburg in Abenberg feierte ihr 50-jähriges Bestehen

Die erste Mädchenschule im Abenberger Kloster entstand 1794 auf Weisung des letzten Eichstätter Fürstbischofs Joseph Graf von Stubenberg. Sie hatte aber nur kurz Bestand und löste sich im Zuge der Säkularisation wieder auf. Den zweiten Versuch der Gründung einer Mädchenschule unternahmen die Schwestern von der Schmerzhaften Mutter nach dem Zweiten Weltkrieg. Vor allem Provinzoberin Mutter Walberta Vasold setzte sich für die Gründung einer privaten vierzügigen Mädchenrealschule im Kloster Marienburg ein. Mit Erfolg!

Vor 50 Jahren im September 1966 nahm die „Mädchenrealschule Kloster Marienburg, Abenberg“ versehen mit den notwendigen staatlichen Genehmigungen ihre Arbeit auf. Erster Leiter der Schule und des Internats war Pater Dr. Alexander Beckmann. Unterricht erteilten acht Ordensfrauen, ein Pater und eine weltliche Lehrkraft zunächst in Klosterräumen bis die Neubauten der Schule und des Internats bezogen werden konnten, die am 8. Dezember 1968 eingeweiht wurden.

Die Jubiläumsfeier

Am 30. September hat die Mädchenrealschule Abenberg mit einem Pontifikalamt unter dem Motto „Frauen in der Kirche“ in der Stadtpfarrkirche ihren 50. Geburtstag gefeiert. Bischof Gregor Maria Hanke OSB zelebrierte mit Stadtpfarrer Stefan Brand und dem Leiter der Hauptabteilung Schulen und Hochschulen im Bischöflichen Ordinariat Eichstätt, Diakon Dr. Peter Nothaft, den Festgottesdienst. Anschließend fand im Musiksaal der Realschule ein Festakt statt.
In seiner Predigt verdeutlichte der Eichstätter Oberhirte, dass sich junge Leute noch in der Entwicklung und Menschwerdung befänden. Diesen Prozess zu unterstützen, sei eine äußerst wichtige Aufgabe kirchlicher und vor allem diözesaner Schulen. Die Lehrkräfte sollten in und mit ihrer christlichen Haltung den Schülern als Beispiel dienen und die Schüler als Aufgabe und Gabe Gottes sehen.

Beim anschließenden Festakt, an dem neben dem Bischof und vielen Ehrengästen auch neun der ersten zehn Absolventinnen der Realschule teilnahmen, betonte die erste weltliche Schulleiterin, Doris Hengster, da Abenberg eine offene und mutige, christliche Schule sei, „eine Schule mit Zukunft“.

Die Schulgeschichte

Die Geschichte der Schule wurde sowohl zu Beginn des Festgottesdienstes, wie auch beim Festakt gewürdigt. Mit 14 Schülerinnen begann 1966 der Unterricht. Zehn von ihnen machten im Juni 1970 den Schulabschluss. Schulleiter Beckmann ging 1972 in den Ruhestand, seine Nachfolgerin wurde Schwester Margarita Schütz, die zehn Jahre später zur Generalassistentin ihres Ordens berufen wurde und deshalb die Schulleitung abgeben musste.

Zu ihrer Nachfolgerin wurde 1983 Schwester Susanne Geiger, die seit 1966 das Internat, das sich neben der Realschule befand, leitete. Im Laufe der Zeit nahm die Zahl der Schülerinnen zu. Beim 20-jährigen Jubiläum 1986 waren es 85 Schülerinnen, die von fünf Ordensschwestern und sechs weltlichen Lehrkräften unterrichtet wurden.

Heute besuchen 185 Schülerinnen die Realschule. Sie werden von weltlichen Lehrkräften unterrichtet. ie sechsstufige Realschule wurde 2003 eingeführt und die Abenb  ger Schule legte den Schwerpunkt auf den wirtschaftswissenschaftlichen Bereich. Aus personellen und wirtschaftlichen Gründen konnte der Orden die Schule nicht weiterführen. Seit 1. Januar 2004 ist sie in Trägerschaft der Diözese Eichstätt. 2007 schloss das Internat seine Pforten und 2012 starb die Schulleiterin Schwester Susanne Geiger. Seitdem leitet Doris Hengster die Bildungseinrichtung.

Karlheinz Hiltl, Kirchenzeitung Nr. 41 vom 9. Oktober 2016