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Haushalt 2024 der Diözese Eichstätt

Nach drei aufeinanderfolgenden Jahren mit einem geplanten Minus rechnet die Diözese Eichstätt für 2024 mit einem ausgeglichenen Haushalt. Prognostiziert wird sogar ein leichter Überschuss von rund 900.000 Euro. „Dafür verantwortlich sind im Wesentlichen neben den eingeleiteten Umstrukturierungen wirtschaftliche Entwicklungen etwa bei den Zinsen“, erklärt Amtschef Thomas Schäfers. Zudem bleibt die geplante Höhe der Kirchensteuereinnahmen im neuen Jahr voraussichtlich stabil.

Der Diözesansteuerausschuss und der Diözesanvermögensverwaltungsrat haben in den vergangenen Wochen dem Wirtschaftsplan für das kommende Jahr zugestimmt. Der Haushalt 2023 mit einem Minus von rund 14,9 Millionen Euro war erst im März dieses Jahres im zweiten Anlauf genehmigt worden, nachdem die Diözese einen Zukunftsplan zur Neuausrichtung der Pastoral und zur Konsolidierung ihrer Finanzen vorgelegt hatte. „Die Gremien unterstützen den eingeschlagenen Weg und haben die Diözesanleitung darin bestärkt, die begonnene Entwicklung fortzusetzen“, sagt Schäfers. Das positive Ergebnis dürfe nicht über die Notwendigkeit weiterer Anpassungen hinwegtäuschen: „Heute dürfen wir uns aber darüber freuen, dass unsere Anstrengungen uns in die richtige Richtung weisen“.

Die Zuweisung der Haushaltsmittel richtet sich an dem seit 2021 laufenden Strategieprozess und dem „Zukunftsplan – Aufbrechen mit dem Bistum Eichstätt“ aus. So sind 40,6 Prozent der Aufwendungen dem strategischen Schwerpunkt „Wachstum“, 15,1 Prozent dem Schwerpunkt „Nachhaltigkeit / Solidarischer Lebensstil“ und 10,1 Prozent der „Digitalisierung“ zugeordnet. Die übrigen 34 Prozent der Aufwendungen ergeben sich aus dem laufenden Betrieb. Mit der strategischen Schwerpunktsetzung will die Diözese unter anderem die Attraktivität der kirchlichen Angebote für junge Familien steigern, den Weg Richtung Treibhausgasneutralität vor allem im Gebäudebereich weitergehen sowie die Dienstleistungsqualität in der Pastoral und der Verwaltung im Bischöflichen Ordinariat erhöhen.

Bei den Gesamterträgen rechnet die Diözese mit einer leichten Zunahme von 174,1 Millionen Euro (2023) auf 176,2 Millionen Euro im kommenden Jahr. Haupteinnahmequelle bleibt die Kirchensteuer mit 105,9 Millionen Euro. „Hohe Kirchenaustrittszahlen werden durch Effekte wie beispielsweise steigende Löhne bei den Kirchensteuerzahlern teilweise kompensiert, sodass das Vorjahresplanniveau voraussichtlich gehalten werden kann“, erklärt Finanzdirektorin Christine Hüttinger. Den zweitgrößten Ertragsposten bilden erhaltene Zuschüsse: 34,6 Millionen (das sind 584.000 Euro mehr als in 2023). Diese Gelder, welche die Diözese von der öffentlichen Hand bekommt, sind hauptsächlich für Betriebskosten und Personalausgaben der diözesanen Schulen bestimmt und dienen damit der Refinanzierung der entsprechenden Posten auf der Aufwandsseite. Die Einnahmen aus den Mieten, Pachten und Nebenkosten summieren sich laut Plan auf 3,6 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 376.000 Euro.

Insgesamt will die Diözese Eichstätt im kommenden Jahr 13,8 Millionen Euro weniger ausgeben. Die Gesamtaufwendungen sollen sich laut Wirtschaftsplan von 189,1 Millionen Euro (2023) auf 175,3 Millionen im Jahr 2024 verringern. Erwartet werden deutlich geringere Zuschussaufwendungen (37,3 Millionen Euro, ein Minus von 12,4 Millionen Euro gegenüber 2023). So sind zum Beispiel für die Emeritenanstalt, die für die Altersvorsorge der Geistlichen aufkommt, Zuschüsse in Höhe von rund fünf Millionen Euro geplant anstatt der rund 17 Millionen Euro im Vorjahr. Das ist aufgrund der geringeren Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen vor allem eine Folge der Zinsentwicklung. Der noch geltende Baustopp für die Empfänger von Bauzuschüssen (vor allem Kirchenstiftungen) wirkt sich auf den Wirtschaftsplan 2024 letztmalig positiv aus – ab 2025 sollen wieder Bauzuschüsse gewährt werden. Als Zuschüsse für Baumaßnahmen stehen im kommenden Jahr 3,5 Millionen Euro zur Verfügung, allerdings nur für Notmaßnahmen. Mit 8,2 Millionen Euro unterstützt das Bistum Vereine und Verbände, darunter den diözesanen Caritasverband, den Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF), die Christliche Arbeiterhilfe (CAH) und den Malteser Hilfsdienst.

Den größten Anteil an den Aufwendungen machen die Personalaufwendungen aus. Mit 92,5 Millionen Euro fallen sie – trotz feststehender Tariferhöhung – im kommenden Jahr um 3,9 Millionen Euro niedriger als im Plan 2023 aus. Hauptursache dafür sind deutlich geringere Zuführungen zu Beihilfe-Rückstellungen (- 2,6 Millionen Euro) in Folge der Anhebung des Zinsniveaus.

Im Ergebnis geht die Planung der Diözese für 2024 von einem ausgeglichenen Haushalt aus. Entscheidend für die weitere Entwicklung sind laut Finanzdirektorin Christine Hüttinger die Höhe der Kirchensteuereinnahmen und der Personalaufwendungen sowie der Investitionsbedarf in Immobilien. Weitere Informationen zu den Finanzen der Diözese Eichstätt sind abrufbar unter www.bistum-eichstaett.de/finanzen.

Kirchenfinanzierung: Fragen und Antworten

Was ist die Kirchensteuer? Was versteht man unter Staatsleistungen? Wie finanziert sich die Kirche? Was leisten Caritas und Ehrenamt? Viele Fragen werden zur Kirchenfinanzierung gestellt. Antworten auf den Seiten der Deutschen Bischofskonferenz.

„Kirchensteuer auf Kapitalertragssteuer“

Das Erhebungsverfahren ab 1. Januar 2015 verständlich erklärt.
Es wird keine neue Kirchensteuer eingeführt und keine bestehende Kirchensteuer erhöht. Es ändert sich lediglich das Verfahren, in dem die bereits zuvor in gleicher Höhe bestehende Kirchensteuer auf Kapitalertragsteuer erhoben wird.
Faltblatt der Deutschen Bischofskonferenz

Häufig gestellte Fragen zur Kirchensteuer auf Kapitalertragssteuer

Diözesane Finanzgremien

Über den Haushalt des Bistums entscheidet der Diözesansteuerausschuss und der Diözesanvermögensverwaltungsrat. Die Gremien müssen auch dem Jahresabschluss der Diözese zustimmen.

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