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Ein Apfelbäumchen für 2013

Das sind Kathleen und Thomas aus Bonn.
Im Sommer habe ich die beiden in ihrem Gemeinschaftsgarten im Vorort Mühlheim-Vilich kennengelernt. Jetzt am Ende dieses Jahres schaue ich zurück und erinnere mich an Menschen und Ereignisse, die mir in Erinnerung geblieben sind. Meine „Menschen 2012“ sozusagen.

Ihr Gemeinschaftsgarten besteht aus ca. 20 Hochbeeten, steht zwischen einem alten Ortskern und einem riesigen Neubaugebiet und hat keinen Zaun. Er liegt direkt an einem Fußweg. Hier treffen sich „Alteingesessene“ und „Neuzugezogene“.  In einer Zeit, die viele ein wenig heimatlos macht, tut es gut, solche Rastplätze auf Mutter Erde zu haben.

Nachdem der kürzlich angekündigte Weltuntergang wieder einmal nicht stattgefunden hat, lohnt es sich doppelt, das „Apfelbäumchen“ zu pflanzen.  Ich schlage Ihnen vor: Vertrauen Sie Ihren ungelegten Eiern, den vergessenen Hoffnungskörnern und der Sehnsucht, für die es noch keine Worte gibt. Kathleen und Thomas haben das riskiert und der Kraft, die in allen Dingen liegt und wirkt, vertraut.

Auch der Prophet Jesaja hatte ein Auge für das Neue. Er entdeckte Gott dahinter: „Seht her, nun mache ich etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein, merkt ihr es nicht? Ja, ich lege einen Weg durch die Steppe an und Straßen durch die Wüste.“ (Jes 43,19)

2013 steht vor der Tür! Dieses Jahr wird für mich auf jeden Fall zu einem Jahr, um Neues auszusäen. Brachland gibt es genug, innen und außen. Höchste Zeit, die Zukunfts-Pflänzchen in und auf die Erde zu bringen.

Text: Thomas Kirchmayer, Ingolstadt

Erscheinungsdatum: 26. Dezember 2012