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Eine tüchtige Frau

tut Gutes alle Tage ihres Lebens,  
sorgt für …,  
schafft mit emsigen Händen,
öffnet ihre Hand für den Bedürftigen,
noch bei Nacht steht sie auf,
spürt den Erfolg ihrer Arbeit
(aus Spr 31, der ersten Sonntagslesung).

In mir regt sich Widerstand: Wird eine Frau hier nur über ihren
Nutzen definiert? Ist nicht jede Person an sich wertvoll?
Was, wenn alle Mühen keinen Erfolg bringen?

Ich denke an Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen
und Lebensentwürfen, die sich für andere einsetzen – spontan,
engagiert. Sie wollen sich weder gesellschaftlich noch kirchlich
vereinnahmen lassen. Ich denke auch an die Verantwortlichen der „Tafel“, die mir viel Respekt abverlangen.

Ich nehme die Bibel zur Hand und lese im Buch der Sprichwörter
alle Verse: Spr 31,10 – 31, Zeile für Zeile.

Nun begreife ich: Der Text träumt von einer menschlichen,
partnerschaftlichen Gemeinschaft.
Ich freue mich, Menschen zu kennen, die diesen Traum leben,
darunter viele Frauen. Deswegen kann ich einstimmen in das Loblied:
„Preist sie für den Ertrag ihrer Hände,
ihre Werke soll man am Stadttor loben.“  (Spr 31,31)

Text: Elisabeth und Günter Einsiedel, Ingolstadt

Erscheinungsdatum: 12. November 2014