Herr, sollen wir sagen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie verzehrt? (Lk 9,54)

Nachdem die Menschen Jesus keinen Schlafplatz geben wollen,
treten Jakobus und Johannes vor und drohen mit dem Äußersten.
Feuer vom Himmel, ein Bild der Apokalypse.
Feuer vom Himmel, das Leben vernichtet.
Sie wollen Eindruck hinterlassen und für Gerechtigkeit sorgen!

Aber Jesus beeindrucken ihre Worte nicht.
Er weist sie zurecht. Zerstören ist nicht seine Art.

Wie oft wünsche ich mir vielleicht nicht gleich Feuer vom Himmel, aber doch ein deutliches Eingreifen Gottes gegen die Ungerechtigkeit in der Welt, gegen Menschen, die offenbar alle Menschlichkeit vergessen haben, gegen Ereignisse, auf die ich scheinbar keinen Einfluss habe. Wie wunderbar verständlich ist für mich die Reaktion der beiden Jünger.

Aber nein. Es soll anders gehen. Ich soll anders gehen.
Durchatmen. Umdrehen. Weitergehen.

Text: Martina Baum, Nürnberg