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23.11.2014

„Weltweite Krise des Menschseins“: Hirtenwort von Bischof Gregor Maria Hanke zur Adventszeit

Eichstätt. (pde) – In der  Debatte um den assistierten Suizid und in den Ideen des Genderismus drückt sich nach den Worten des Eichstätter  Bischofs Gregor Maria Hanke eine „weltweite Krise des Menschseins“ aus. In seinem  Hirtenbrief zur Adventszeit, der am Christkönigsfest, 23. November, in den Kirchen des Bistums Eichstätt verlesen wurde, sieht er in der Legalisierung der Beihilfe zum Selbstmord eine „Krise der Menschenwürde“. So könne etwa die gesetzliche Erlaubnis einer Tötung auf Verlangen dazu führen, dass kranke Menschen subtil oder offen dazu gedrängt werden, „endlich sterben zu wollen.“ Diese Tendenz ist nach den Worten Hankes bereits jetzt deutlich erkennbar, wenn immer unverblümter darauf hingewiesen wird, wie hoch die Kosten für die Pflege Sterbender seien. In Wirklichkeit sei die Palliativmedizin mittlerweile schon so weit fortgeschritten, dass sie auf die vorhandenen Ängste reagieren könne, ohne Beihilfe zum Suizid zu leisten: Auch in schweren Fällen könnten die Ärzte ein Sterben ohne Schmerzen gewährleisten.

Die „Identitätskrise des Menschen“ zeigt sich für den Eichstätter Bischof auch in der Theorie des Genderismus:  Dieses Theoriegebäude stelle fest, dass Mann und Frau in allen Lebensbereichen auswechselbar seien. „Diese Sicht auf den Menschen verwundert in einer Zeit, in der sich viele für die Bewahrung der Schöpfung und den Erhalt des ökologischen Gleichgewichtes engagieren.“ Die Menschen seien überzeugt, dass die in der Schöpfung vorgegebene Ordnungsstruktur dem Wohle diene. Wenn es um die Natur des Menschen und die Bedeutung der menschlichen Person gehe, herrsche bei vielen in der Gesellschaft jedoch Desorientierung und Verwirrung.

Der Blick auf Weihnachten kann für  Bischof Hanke einen Weg aus diesen Problemen aufzeichnen: „Lassen wir uns von Christus einladen auf seinen Weg der Menschwerdung, um selbst Mensch zu werden.“ Eine besondere Rolle spielen für  Bischof Hanke dabei  Begegnungen: In der Gastfreundschaft etwa gegenüber Flüchtlingen, in der personalen Begegnung der Freundschaft und in der höchsten Ausformung der Begegnung, der gegenseitigen Annahme des anderen in der Ehe.  Die Gastfreundschaft könne so auch eine erste Antwort auf die Unmenschlichkeit in der Welt sein, die sich in Verfolgung und Unterdrückung äußert. Echte und dauerhafte Freundschaften seien auch ein Mittel gegen den Wunsch nach legalem Suizid, „der im Grunde ja nichts anderes als ein Ruf der Verzweiflung ist“, so Bischof Hanke.

Der Hirtenbrief des Eichstätter Bischofs Gregor Maria Hanke ist im Wortlaut unter „www.bistum-eichstaett.de“ herunterladbar.

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