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11.08.2015

Burundi braucht Dialog: Erzbischof Simon Ntamwana zu Besuch in Eichstätt

Erzbischof Simon Ntamwana aus Gitega (Burundi), pde-Foto: Anika Taiber

Erzbischof Simon Ntamwana aus Gitega (Burundi), pde-Foto: Anika Taiber

Eichstätt. (pde) – Zum Dialog im krisengeschüttelten Burundi hat Erzbischof Simon Ntamwana aus Gitega während eines kurzfristig organisierten Besuchs in Eichstätt aufgerufen. „Der Dialog ist das einzige Mittel, das die verfeindeten Lager in Burundi zusammenführen und die Politiker zur Vernunft bewegen kann“, sagte der Erzbischof in einem Interview mit der Videoredaktion des Bistums Eichstätt.

Burundi war in den letzten Wochen international in die Schlagzeilen gekommen, als es anlässlich der Präsidentschaftswahlen und nach einem gescheiterten Putschversuch zu Unruhen mit zahlreichen Toten und Verletzen gekommen war. Die katholische Kirche hatte sich schon früh auf die Seite der Opposition geschlagen. Auch wenn die Wiederwahl des umstrittenen Präsidenten Pierre Nkurunziza legal gewesen sein mag, „legitim war sie nicht“, betonte Erzbischof Ntamwana im Interview. Nkurunziza hatte für eine dritte Amtszeit kandidiert, obwohl die Verfassung des Landes nur zwei vorsieht. Mit Blick auf die von der Opposition boykottierte Wahl ergänzte der Erzbischof: „70 Prozent der Stimmen sind nicht 70 Prozent des Volkes“. Für Ntamwana steht die Position der Katholischen Kirche auch weiterhin fest: „Man muss die Wahrheit vertreten, auch wenn es gefährlich sein kann.“

Wegen der Unruhen ist die Zahl der Flüchtlinge in Burundi gestiegen. So nahm die etwa 40.000 Einwohner zählende Bischofsstadt Gitega ungefähr 12.000 Binnenflüchtlinge auf. Sie sind meist in den Familien untergebracht. Diese Situation stellt die Kirche und ihre Caritas vor eine Herausforderung.

Zu dem vom Bistum Eichstätt geförderten Bau des Sozial- und Pastoralzentrums in Bugendana äußerte sich Bischof Simon nur am Rande. Er gehe trotz der schwierigen Situation im Land gut voran. In diesem Zusammenhang bat er auch weiterhin um die Hilfe der Kirche und der Menschen in Deutschland. Neben der materiellen Hilfe steht für ihn vor allem die Gemeinschaft im Gebet im Vordergrund. „Gebet ist die wichtigste und erste Hilfe“. Hier zeige sich die „Kommunion“, die „Gemeinschaft im Gebet“.

Das Bistum Eichstätt unterhält seit über 40 Jahren eine Partnerschaft mit allen acht Bistümern in Burundi. Neben der Hilfe beim Bau des Pastoralzentrums in der Diözese Gitega steht die Ausbildung von Priestern aus Burundi in Eichstätt im Mittelpunkt der Partnerschaft.

Das Interview mit Erzbischof Simon Ntamwana ist als Videofilm auf den Internetseiten des Bistums Eichstätt unter www.bistum-eichstaett.de/video und im Youtube-Kanal des Bistums Eichstätt verfügbar.

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