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17.07.2014

Priesterseminar Eichstätt übernimmt Herbarien der Universität

von links nach rechts: Regens Christoph Wölfle, Brun Apel, Johann Bauch, Dr. Bruno Hügel, Dr. Martina Kölbl-Ebert, Dr. Helga Rolletschek und Apothekerin Else Steichele (vorne) bei der Übergabe der Herbarien. pde-Foto: Geraldo Hoffmann

Von links nach rechts: Regens Christoph Wölfle, Brun Apel, Johann Bauch, Dr. Bruno Hügel, Dr. Martina Kölbl-Ebert, Dr. Helga Rolletschek und Apothekerin Else Steichele (vorne) bei der Übergabe der Herbarien. pde-Foto: Geraldo Hoffmann

Eichstätt. (pde) – Mehrere alte Herbarien hat die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KUE) am Donnerstag, 17. Juli, an das Bischöfliche Priesterseminar Eichstätt übergeben. Die Bücher mit gesammelten gepressten Pflanzen aus der Eichstätter Umgebung waren vor über 60 Jahren angefertigt, der Didaktik der Biologie an der KUE geschenkt und dort jahrelang betreut worden. „In der Hand des Priesterseminars kann die korrekte Aufbewahrung dieser wertvollen Schätze besser gewährleistet werden und dennoch haben die Studenten und weitere Interessenten Zugang zu der wichtigen Quelle floristischer Forschungen“, sagte Dr. Helga Rolletschek, Leiterin Didaktik der Biologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

Die offizielle Übergabe erfolgte im Beisein des Regens des Priesterseminars Eichstätt, Christoph Wölfle, und der Leiterin des Juramuseums Eichstätt, Dr. Martina Kölbl-Ebert, dem Umweltpädagogen Johann Bauch vom Infozentrum Altmühltal, der die Herbarien weiterhin ehrenamtlich betreuen wird, dem ehemaligen Leiter der Didaktik der Biologie, Dr. Bruno Hügel, und der neuen Leiterin Dr. Helga Rolletschek.

Ein Herbar wurde von einem Apotheker in Eichstätt angefertigt, der im Zweiten Weltkrieg gefallen ist, ein anderes von der Apothekerin Else Steichele im Rahmen ihres Pharmaziestudiums. Daneben findet sich auch ein Moosherbar aus dieser Zeit. Wie der ebenfalls anwesende, ehemalige Diözesanarchivar Brun Apel noch weiß, steht die Arbeit mit den Herbarien in der alten Tradition der taxonomischen Forschungen von Dr. Josef Schwertschlager („Die Rosen der südlichen und mittleren Frankenalb“) und seinem Nachfolger Prof. Dr. Franz Xaver Mayr, beide tätig als Lehrstuhlinhaber für Naturwissenschaften am Eichstätter Lyzeum, also quasi dem Vorgänger der jetzigen Didaktik der Biologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Bis zur Zeit des Zweiten Vatikanischen Konzils waren Naturwissenschaften Pflichtfach in der Priesteramtskandidatenausbildung.

„Die Herbarien helfen mit, auch aktuelle Forschungen, beispielsweise Untersuchungen zur Veränderung der Flora aufgrund klimatischer Einwirkungen zu unterstützen“, erklärt Rolletschek. Es sei daher geplant, die Studenten im Rahmen ihrer Studien zur Didaktik der Biologie durch fachkundige Führungen in die wertvolle Arbeit mit Herbarien einzuführen. Darüber hinaus sei es wichtig, die Bedeutung von wissenschaftlichen Sammlungen in der Bevölkerung zu verankern. Denn wie es Bauch treffend formuliert, kommt man mit „Facebook und Wikipedia“ allein nicht immer weiter. „Das Original zu sehen und anzufassen ist besser als es am Bildschirm zu betrachten“. Außerdem enthalte die Sammlung Pflanzen, die in der Natur nicht mehr anzutreffen seien.

Regens Wölfle bedankte sich für die Schenkung an das Priesterseminar, das in diesem Jahr sein 450-jähriges Bestehen feiert und seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine wissenschaftliche Sammlung betreibt. „Wir werden die Herbarien betreuen und damit die gute Tradition der wissenschaftlichen Sammlung fortsetzten. Die Katholische Kirche will sich in keiner Weise von den Naturwissenschaften verabschieden“, betonte Wölfle.

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