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14.02.2018

Kunstwerk des Monat: Votivbild zu Ehren der hl. Apollonia in Erlingshofen

Votivbild zu Ehren der hl. Apollonia in Erlingshofen. pde-Foto: Diözesanmuseum

Votivbild zu Ehren der hl. Apollonia in Erlingshofen. pde-Foto: Diözesanmuseum

Eichstätt. (pde) – In der Filialkirche Mariä Heimsuchung in Erlingshofen findet man unter der Empore ein wunderbar erhaltenes Votivbild, das der Fachbereich Kultur- und Denkmalpflege des Bistums Eichstätt als Kunstwerk des Monats Februar vorstellt. Solche Votivbilder werden aus unterschiedlichen Anlässen dargebracht: in erster Linie wird nach einer erfolgreichen Genesung von Krankheit gedankt, aber auch nach Kriegen oder Naturkatastrophen. Vor allem seit der Zeit des Barock finden sich insbesondere an Wallfahrtsorten zahlreiche Votivtafeln. Häufig handelt es sich hierbei um künstlerisch einfache, bäuerliche Malerei – doch hin und wieder lassen sich auch in Dorfkirchen wahre Schätze finden.

In der zur Pfarrei Altdorf gehörenden Filiale Erlingshofen bezeugt ein zu Ehren der hl. Apollonia gestiftetes Votivbild die tiefe Dankbarkeit des Amtsdieners Hans Kaspar Baurnfeint und seiner Ehefrau Helena. Der breite Holzrahmen ist mit bäuerlicher Blumenrankenmalerei versehen, den oberen Abschluss bildet über Rundbogenfries und Gesims ein Rundbogengiebel mit Gottvater in den Wolken. Auf der Votivtafel selbst ist das Martyrium der hl. Apollonia dargestellt. Apollonia von Alexandria, eine frühchristliche Märtyrerin im 3. Jahrhundert, ist in erster Linie Patronin der Zahnärzte und gegen Zahnschmerzen. Das Patronat erklärt sich aus der Marter, bei der ihr die Zähne ausgeschlagen und der Unterkiefer zertrümmert wurde. Auf dem Erlingshofener Votivbild sind die letzten Augenblicke im Leben der Heiligen dargestellt: in der rechten Hälfte sind kaiserliche Soldaten zu sehen, die der hl. Apollonia mit dem Scheiterhaufen drohen, sollte sie nicht ihrem Glauben abschwören. Links davon die Heilige selbst vor dem Scheiterhaufen, im Begriff ihren Glauben zu wahren und freiwillig in den Scheiterhaufen zu treten. Ihre Arme sind ausgebreitet, ihr Blick ist in den Himmel gerichtet, wo in einer Wolkenbank ein kleiner Engel zu sehen ist. In seinen Händen hält er die Zange mit dem Zahn, das Attribut der hl. Apollonia. Unterhalb der Szene befindet sich das Schriftfeld, in dem die Votanten benannt sind: Hans Kaspar und Helena Baurnfeint – ein Name, der sich auch heute noch häufig in dieser Gegend findet.

Der Originaltext lautet: "Dise daffel hatt alhero machen lassen der ehr= / und achtbahre hannß Kaspar : baurnfeint. Ambt / knecht zu Ditting Helena : Sein hausfrau zu Ehren der heill: / iunckfrau Appolonia im Jahre ANNO 1698".

Seit 1983 wird im Bereich des Bistums Eichstätt in akribischer Detailarbeit der Bestand an Kunstwerken dokumentiert. Bei der Forschung und Erfassung im Bereich des Bistums Eichstätt kommt es immer wieder zu überraschenden Erkenntnissen. Mit der Reihe "Kunstwerk des Monats" werden auf der Homepage des Domschatz- und Diözesanmuseums einige dieser in der Öffentlichkeit bisher wenig bekannten Entdeckungen vorgestellt: www.dioezesanmuseum-eichstaett.de.

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