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11.10.2014

Kardinal Cordes beim Seminarjubiläum: „Der geweihte Priester ist unersetzbar“

Kardinal Paul Josef Cordes beim Festgottesdienst zum 450-jährigen Jubiläum des Eichstätter Priesterseminars. pde-Foto: Geraldo Hoffmann

Kardinal Paul Josef Cordes beim Festgottesdienst zum 450-jährigen Jubiläum des Eichstätter Priesterseminars. pde-Foto: Geraldo Hoffmann

Zahlreiche Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft nahmen am dem Festakt im Alten Stadttheater Eichstätt teil. pde-Foto: Geraldo Hoffmann

Zahlreiche Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft nahmen am dem Festakt im Alten Stadttheater Eichstätt teil. pde-Foto: Geraldo Hoffmann

Eichstätt. (pde) – Als „bedeutsames Datum nicht nur der Diözese Eichstätt, sondern mindestens der katholischen Kirche Deutschlands, wenn nicht der Universalkirche“ hat Kardinal Paul Josef Cordes das 450-jähriges Bestehen des Eichstätter Priesterseminars gewürdigt. Er nahm als päpstlicher Legat an den Feierlichkeiten teil und zelebrierte einen Festgottesdienst am Samstag, 11. Oktober, in der vollbesetzten Seminar- und Universitätskirche, der Schutzengelkirche.

In seiner Predigt hob Kardinal Cordes den Wert des Priesteramtes hervor und ging auf die aktuelle Situation der geistlichen Berufungen ein. Priesteramtskandidaten seien in den deutschen Diözesen scheinbar auf eine verschwindende Minderheit reduziert. Ihr Mangel laste heute kaum weniger drückend auf Bischöfen, Priestern und Gläubigen als zur Zeit der Gründung des Collegium Willibaldinum. Mögliche Priesteramtskandidaten würden aus verschiedenen Gründen, unter anderem durch die Pädophilie-Skandale und Forderungen von Laienvertretern, verunsichert. Kein Realist könne die Augen vor dem Mangel an geistlichen Berufungen verschließen. „Doch wird er uns nicht zu kurzatmigen Schnellschüssen oder larmoyantem Selbstmittleid verleiten“, so Kardinal Cordes. Auch gehe es nicht darum, die Wiederentdeckung des Laienapostolats durch das Zweite Vatikanische Konzil abzuwerten. Er habe in langen Jahren der Verantwortung im Päpstlichen Rat für die Laien die Früchte dieses Aufbruchs kennen gelernt und begleitet.

Nach den Worten von Kardinal Cordes sind in der Kirche Strukturerneuerung und Verwaltungsreformen geboten, Sorge für die Armen und brüderlicher Umgang bleiben unentbehrlich. „Aber all das kann das geweihte Amt, das Gott selbst uns schenkt, nicht aufwiegen. Ersatzlösungen setzen auf Irdisches und machen oft Gott vergessen“, so Cordes. Darum sei das Seminarjubiläum auch Anlass, „uns neu daran zu erinnern, dass der geweihte Priester unersetzbar ist“. Kardinal Cordes fügte hinzu: „Geistliche Berufe reifen, sofern der Glaube in den Herzen der Hirten und in den Gemeinden lebt.“

Beim anschließenden Festakt im Alten Stadttheater Eichstätt hielt der Bischof von Münster, Felix Genn, einen Festvortrag mit dem Thema: „Die erstrebte Erneuerung der gesamten Kirche hängt zum großen Teil vom priesterlichen Dienst ab - Perspektiven der Priesterausbildung im Licht des Zweiten Vatikanischen Konzils 50 Jahre danach“. In seinen Ausführungen schlug er vor, einige wenige größere Seminare in Deutschland zu bilden, die interdiözesanen Charakter hätten. Genn ist Vorsitzender der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste der Deutschen Bischofskonferenz. Die Grüße der Bayerischen Staatsregierung überbrachte der Leiter der Staatskanzlei, Staatsminister Marcel Huber.

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