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19.11.2012

Bischöfliches Jugendamt feiert 75-jähriges Jubiläum

Simone Hoffmann und Jürgen Konert

Simone Hoffmann mit dem Beschluss der Würzburger Synode und Jürgen Konert mit dem „Wort an die Jugend“ von Bischof Alois Brems. pde-Foto: Geraldo Hoffmann

Am 24. November feiert das Bischöfliche Jugendamt sein 75-jähriges Bestehen.

Eichstätt. (pde) – Das Bischöfliche Jugendamt Eichstätt feiert am Samstag, 24. November, im Alten Stadttheater Eichstätt sein 75-jähriges Bestehen. Als Höhepunkt der Jubiläumsfeier wird zum ersten Mal der Bischof-Alois-Brems-Preis für spirituelle Jugendprojekte verliehen.

Mit Alois Brems hat die kirchliche Jugendarbeit auf Diözesanebene begonnen. Brems wurde 1906 als jüngstes von 15 Kindern auf dem Ziegelhof bei Eichstätt geboren und 1930 zum Priester geweiht. Am 1. April 1937 berief ihn Bischof Michael Rackl an die Spitze des Jugendseelsorgeamtes und ernannte ihn zugleich zum Diözesanpräses der katholischen Gesellenvereine im Bistum Eichstätt. Bis 1950 blieb er der erste Diözesanjugendseelsorger – später wurde er Bischof von Eichstätt (1968 bis 1983).

Die Anfänge der diözesanen Jugendarbeit fielen in eine politisch schwere Zeit. 1938 verbot das NS-Regime die katholischen Jugendvereine in Bayern. Die bayerischen Bistümer hatten diese Gefahr heraufkommen sehen und bereits im November 1936 beschlossen, bischöfliche Jugendseelsorgeämter zu errichten. Ziel war es, die Seelsorge für die gesamte Diözesanjugend von einer zentralen Stelle aus zu organisieren, junge Katholiken in Pfarrjugendgruppen zu sammeln und in ihrem Glauben zu stärken. So begann Alois Brems 1937 eine Struktur für die Jugendarbeit im Bistum Eichstätt aufzubauen. Zusammen mit Jugendlichen prägte er das Motto „Wir gehen unseren Weg“. „Er wollte damit den Jugendlichen deutlich machen, dass christlicher Glaube als Lebensentwurf trägt“, sagt der heutige Diözesanjugendseelsorger Jürgen Konert.

Von Schloss Sandsee zu Schloss Pfünz

Zu Brems' Zeiten war das Bischöfliche Jugendseelsorgeamt Eichstätt ein „Ein-Mann-Betrieb“, wie es der ehemalige Generalvikar, Dompropst Josef Pfeiffer, in einer Veröffentlichung zur Diözesangeschichte beschreibt. Alles spielte sich demnach mehr oder weniger in der Wohnung des Diözesanjugendseelsorgers ab. Weil diese in der Nähe des Kreisleiters der NSDAP lag, war es Alois Brems lieb, dass seine Aufgabe ihn zumeist in die Diözese hinausführte. Nach dem 2. Weltkrieg erteilte Bischof Rackl erneut dem Diözesanjugendseelsorger Alois Brems den Auftrag, junges katholisches Leben aufzubauen. Dreh- und Angelpunkt war das Schloss Sandsee bei Pleinfeld, das 1946 bis 1955 als Diözesanjugendhaus diente und von mehr 20.000 Jugendlichen genutzt wurde.

Doch im Lauf der Zeit erwies sich das Haus immer mehr als Provisorium. Deshalb kaufte die Diözese Eichstätt im Sommer 1955 das von Fürstbischof Johann Anton Knebel von Katzenellenbogen (1705-1725) errichtete Schloss Pfünz und baute es zum Jugendhaus um. Mit einer großen Sammelaktion hatte die Jugend des Bistums 120.000 DM zum Umbau beigetragen. Am 22. September 1957 wurde es feierlich von Bischof Joseph Schröffer eingeweiht. Inzwischen ist aus Schloss Pfünz ein modernes Tagungshaus geworden, das nicht nur Jugendliche, sondern auch andere Gruppen aus dem Bistum Eichstätt und darüber hinaus beherbergt.

Gründung der Jugendsekretariate und neues Profil

Neben der materiellen wurde auch die personelle Ausstattung des Jugendamtes im Laufe der Jahre ausgebaut. Dazu trug die Neugestaltung der Jugendarbeit in Deutschland nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) und der Würzburger Synode (1971-1975) viel bei. Im Würzburger Synodenbeschluss wurden die „Ziele und Aufgaben kirchlicher Jugendarbeit“ neu definiert und später im Jugendplan der Diözese konkretisiert. Um die Jugendarbeit zu strukturieren, wurden daraufhin 10 Jugendsekretariate vor Ort in den damals 15 Dekanaten des Bistums Eichstätt errichtet, als erstes bereits 1969 das Jugendsekretariat Nürnberg-Süd, als letztes das Jugendsekretariat Schwabach im September 1980.

Die Strukturveränderungen des Bistums der letzten Jahre schlugen sich auch in der Jugendarbeit nieder. Für die inzwischen nur noch acht Dekanate des Bistums gibt es acht Jugendstellen – wie die Jugendsekretariate seit einigen Jahren heißen – mit Sitz in Herrieden, Ingolstadt, Neumarkt, Nürnberg-Süd, Schelldorf, Schneemühle, Schwabach und Weißenburg. Diese werden von pädagogischen Kräften geleitet. Gemeinsam mit Dekanatsjugendseelsorgern und Verbandspräsides unterstützen sie die Jugendarbeit in den Dekanaten und Jugendverbänden. In Eichstätt geblieben sind die Leitung des Jugendamtes sowie die Referate für Jugendspiritualität und Ministrantenpastoral, Bildung und BDKJ/Katholische Jugendverbände.

Unter den Stichworten „Begegnung, Begleitung, Begeisterung und Bewegung“ hat das Bischöfliche Jugendamt sein Profil neu geschärft. „Wir sind eine Anlauf- und Servicestelle für alle, die sich in der katholischen Jugendarbeit in Jugendgruppen, Verbänden und Pfarreien engagieren und bieten jungen Menschen vielfältige Angebote in den Bereichen Spiritualität, Bildung und Freizeit “, sagt Diözesanjugendseelsorger Jürgen Konert. Im vergangenen Jahr haben über 22.000 junge Menschen an den Veranstaltungen der Katholischen Jugendstellen und Jugendverbände im Bistum Eichstätt teilgenommen. Rund 1.500 Ehrenamtliche werden jährlich im Rahmen von Fortbildungen geschult und gestalten die Jugendarbeit aktiv mit. Großen Zuspruch finden nach wie vor spirituelle Angebote wie Dekanatsjugendgottesdienste, Besinnungstage und Wallfahrten. Höhepunkte sind und waren immer auch Großveranstaltungen wie diözesane Jugendtage, Ministrantentage, Nacht der Lichter oder die Teilnahme an Weltjugendtagen. „Mit unseren Angeboten wollen wir Räume für Begegnung eröffnen, junge Menschen für den Glauben begeistern und sie ermutigen, Verantwortung für ihr Leben, ihre Mitmenschen und die Schöpfung zu übernehmen“, so Simone Hoffmann, stellvertretende Leiterin und Bildungsreferentin des Bischöflichen Jugendamtes.

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