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07.09.2015

1000 Pilger bei Familienwallfahrt mit Bischöfen Hanke und Küng am Sonntagberg

Familienwallfahrt Sonntagberg

Foto: Diözese St. Pölten

Sonntagberg, 07.09.2015 (dsp) Knapp 1000 Pilger, darunter rund 300 Kinder, beteten bei der Familienwallfahrt in der Basilika Sonntagberg mit Bischof Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Diözesanbischof Klaus Küng und dem Wiener Weihbischof Franz Scharl für die Familien und für die  Anliegen der kommenden Familiensynode. Hauptzelebrant Hanke stellte die Wallfahrtsmesse unter  die Patronanz des heiligen Johannes Paul II., den er als „Familienpapst“ bezeichnete, und segnete die  Pilgerschar mit einer Stola und einer Blutreliquie des Heiligen. Als Zeichen des Heiligen Geistes für die  Bischofssynode ließen die Bischöfe vor der Wallfahrtskirche sieben weiße Tauben fliegen.

Bischof Küng begrüßte bei der von ihm initiierten Familienwallfahrt Mitglieder der Initiative  Christliche Familie (ICF), Vertreter des Instituts für Ehe undFamilie (IEF) sowie des Katholischen  Familienverbands und „ganz besonders die Bewegung Famille Solitude Myriam, die große und  wichtige Arbeit leistet in der Gemeinschaft mit Geschiedenen und wiederverheirateten Geschiedenen“. Es sei „ein bemerkenswertes Opfer“ und „ein wichtiges Zeugnis“, dass diese „trotzdem in Treue zur  Kirche leben“, betonte Küng.

Treue als Frucht reifer Liebe

In seiner Predigt ging Bischof Hanke besonders auf die Treue in der Liebe und auf die Bindung ein, die  zur Personwerdung beitrage. „Erst die Treue verleiht der Liebe Flügel.“ Gelebte eheliche Treue sei „ein  Tabernakel für Kirche und Welt, in dem das Ja Gottes zum Menschen gegenwärtig ist“, so der Bischof  von Eichstätt. Selbst die noch nicht ausgereifte Anfangsliebe zweier Menschen sei in sich schon auf  Unvergänglichkeit ausgerichtet: „Ich kenne niemanden, der in Liebe fällt, aber vorsätzlich nur auf  bestimmte Zeit verliebt sein möchte. Liebe will nicht sterben, sondern fortleben. Treue ist aber die  Frucht solche reifer Liebe, die nicht sterben will.“

Die Heilige Schrift weise darauf hin, dass die Beziehung zwischen Mann und Frau von Gott her auf  Größeres angelegt sei als auf „die Summe zweier Menschen und ihr privates Glück oder Vergnügen, auf ihre Sorgen und Lasten“, führte Hanke aus. „In der Treue spiegelt sich dieses Große, nämlich  Sakrament der Gegenwart Gottes für die Schöpfung und die Welt, Ikone Gottes zu sein. Die Treue  Gottes zur Welt sucht einen Raum der Vergegenwärtigung. Wenn sich die eheliche Beziehung  zwischen Mann und Frau dem Ruf öffnet, wird Treue zwischen beiden die Frucht sein.“ Unwiderruflich schenke Gott seine Gnade, unwiderruflich sei die Bindung beider Menschen als Antwort darauf, wie  Hanke betonte.

Die Ehe übersteigt das Ich

Die Ehe sei bereits „vom Urgrund her“ auf Familie offen. Sie sei angelegt auf den „Überstieg des Ich und des zweisamen Wir in das Uns der Familie“. Hanke wörtlich: „Gott selbst hat sich die Familie  ausgedacht.“ Als Schöpfer habe er durch seine Beziehung zu Mann und Frau bereits „die Familie  Gottes“ gebildet. Im Mannsein und Frausein, in der Komplementarität der Beziehung und in der  generationsübergreifenden Beziehung leuchte das Bild Gottes in der Schöpfung. Die ehelichen und  familiären Beziehungen seien gleichsam „heiliger Boden“, dienten sie doch der Vergegenwärtigung des Schöpfers: „Als Bild Gottes erschuf er den Mensch, als Mann und Frau erschuf er sie.“

Im Sakrament der Ehe werden sich Mann und Frau „Heilswerkzeug zur Personwerdung“, Hilfe  füreinander und für die Kinder, wie Hanke erklärte. So könne auch die Familie als „Schule wahrer  Menschwerdung“ bezeichnet werden. Der Sohn Gottes habe sich in seiner Menschwerdung selbst in  diese Schule begeben. Die eheliche Treue sei jedoch kein statischer Zustand oder eine tugendsame Haltung, die immer neu durch Appelle eingefordert werden könnte. Hanke: „Eheliche Treue bleibt  lebendig in der Bereitschaft, sich in der Prozess der Personwerdung rufen zu lassen, um Christus  ähnlicher zu werden. Wenn Verlobte und vor allem Eheleute um die Christusähnlichkeit ringen, stärkt  dies die Treue zueinander.“

Das treue Zueinander von Mann und Frau in der sakramentalen Ehe sei jedoch „keine fromme  Privatsache“. Die Dimension ehelicher Treue „gehört der Kirche, ist Verkündigung“, so Hanke. Es sei  „ein prophetisches Zeichen an alle“ für die Treue Gottes zum Menschen und zu seiner Kirche. Dieses  gelebte Zeugnis „verbürgt den Ruf Gottes an den Menschen zur Communio Gottes, zum Bund, zur  Gemeinschaft des Volkes Gottes und bezeugt, dass Gott am Werk ist und sammelt. Es bezeugt, dass  Gottes Treue uns umfängt. Deshalb ist es rechtens vom Evangelium der Ehe zu sprechen, von der  Frohen Botschaft, der guten Nachricht, welche durch die Ehe verkündet wird.“ Ein frohes Zeugnis von  der Schönheit der ehelichen Treue diene der Gesellschaft mehr als bittere Kritik an einer  Öffentlichkeit, die den christlichen Weg von Ehe und Familie und der ehelichen Treue nicht mehr teile,  unterstrich Hanke.

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